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AutorenbildBirte

Am Ende wird’s immer: Das neue Album von The Japanese House

"I don’t wanna go yet, I don’t wanna come yet": Unschlüssig, zögernd, aber verspielt öffnet The Japanese House ihr neues Album In The End It Always Does. Genauso bewegen sich auch die anderen Tracks zwischen Anfang und Ende, Liebe und Alleinsein, Vergebung und Streit, zwischen Anti- und Symbiose derer. Doch vor allem machen sie Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.

The Japanese House

Ein spielerisches Klavier öffnet das Album und erinnert an den Stil eines alten Schwarzweißfilms. Danach folgt ein Wirrwarr aus Streichern, Klavier und Synthgeräuschen, die uns in das Album hineinreißen. Mehrere Soundlagen schieben sich übereinander, gesangliche Harmonien ergänzen sich und erzeugen nicht etwa den gemeingültigen Klangteppich, sondern eher ein heimisches Bett, in dem man sein gebrochenes Herz wieder heilen kann.


Unterstützung in der Produktion


The Japanese House ist sphärischer Elektropop zwischen Akustikgitarre und Synthesizer zum Reinlegen, geprägt von experimentellen Soundelementen. Und vor allem ist es das musikalische Soloprojekt von Amber Bain. In The End It Always Does ist das zweite Album der englischen Musikerin und Produzentin, mitproduziert von George Daniel (The 1975), Produzentin Chloe Kraemer (Glass Animals), Katie Gavin (MUNA) und Unterstützung von Bon Iver’s Justin Vernon, Matty Healy (The 1975) und Charli XCX. In ihm verarbeitet sie ihre vergangen Beziehungen, ihre Queerness und die eigene Weiterentwicklung.


Upbeat Herzschmerz


Das Album ist eine Zusammenstellung von Momentaufnahmen irgendwo zwischen sich ver- und wieder entlieben. Von Sehnsucht und der Suche nach Selbstbestätigung in "Touching Yourself", von Einsicht und Selbstreflexion in "Sad to Breathe" , von Selbstfindung in "Boyhood" und stumpfem Liebeskummer in "Baby goes again". Dabei entstehen gefühlsbetonte Klangfarben, die teilweise melancholisch, aber trotzdem immer upbeat und froh sind. Ihre Lyrics malen Geschichten, vergleichbar mit dem erzählerischen Stil einer Phoebe Bridgers:


No one's ever gonna love me like this dog lying in my lap No one's ever made me feel so stable No one has been able to

The Japanese House in "One for sorrow, two for Joni Jones"


Trotz den schweren Gefühlen, die Bain thematisiert ist jeder der zwölf Songs tanzbar. Und nach all dem Reflektieren und Erinnern realisiert Bain im letzten Track "okay, ich brauch dich irgendwie nicht unbedingt, allein ist auch ok, aber mit dir war auch schön".


Highlights des Albums


Das Album ist Tagträumen, Gedankenraserei und Durchatmen und so empfiehlt es sich von Track 1 bis 12 zu schweben. Die Songs funktionieren zusammen unglaublich gut und schaffen eine eigene Sphäre. Besonders zu erwähnen sind jedoch "Boyhood", "Sad to Breath" und "Touching Yourself".


In The End It Always Does erlaubt völliges Abtauchen in gut produzierte, queere poppige Elektromusik - und auch, wenn es ein Album voller Liebeskummer ist, kann man wunderbar dazu tanzen. Alle Emotionen in zwölf Songs verpackt, die einfach Spaß machen. Und selbst nach mehrmaligem Hören gibt es immer neue Seiten zu entdecken.

 

Hier geht's zum Album:


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